Wandern mit Kindern

Wir sind Wanderfans. Wandern mit Kindern ist einer der einfachsten und kostengünstigsten Beschäftigungen, die dazu auch für die Erwachsenen erholsam und sogar sinnstiftend sein kann.

Back to nature hat ja schließlich in letzter Zeit eine große Renaissance erfahren.

Wandern mit Kindern ist natürlich kein Gewaltmarsch oder Aufstieg zum Gipfel. Es ist auch nicht nur einfache Beschäftigung, sondern bietet das Auseinandersetzen mit Flora und Fauna gratis mit. Ob man das eher wissenschaftlich "Weißt Du viele Arten Borkenkäfer es gibt?" oder eher in Richtung "Woher kommen wir, wohin gehen wir?" auslegt muss jeder für sich entscheiden. Noch schöner wird es wenn man sich vorher informiert und ein paar Dinge beherzigt:

• Zeit einplanen. Kinder brauchen länger und sehen jeden Käfer. Sich von Leistungsgedanken und "Weg zurück legen wollen" von vorne herein verabschieden.
• Zur Tourenplanung spezielle Kinderangebote nutzen. Es gibt spezielle Kinder- Reiseführer oder Internetseiten, z.B. vom Deutschen Alpenverein . Viele Tourismusverbände zeigen auf Ihrer Website an,  was sie so für Kinder haben. Unser Erfahrung nach haben praktisch alle spezielle Runden oder Themenpfade im Angebot.
• Pausen einplanen. Und natürlich die entsprechende Jause. Wir haben neben Obst, Landjägern und trockenen Brötchen auch immer Kekse und Nüsse im Gepäck. Dient notfalls auch der Motivation. ("An der nächsten Brücke gibt es für alle einen Keks!")  Außerdem haben viele Hütten nur "kommerzielles" Essen, da bleiben wir lieber beim mitgebrachten. Ist auch günstiger. Wer essen gehen will oder eine tolle Hütte in Aussicht hat, steuert diese am besten als "Ziel" an.
• Kinderwagen sind in der Regel nicht geländetauglich, nicht mal auf Ziehwegen oder besonders ausgeschriebenen "Kinderwagenrouten". Wer will schon den Wagen steil hoch schieben? Deutlich besser ist eine Kraxe, die man sich in den meisten Urlaubsregionen auch in Sport- oder Skiverleihgeschäften ausleihen kann. Ganz kleine Babies am besten in ein Tragetuch an die Brust nehmen.
• Viiiiel trinken mitnehmen, auch für die kleinen. Auch, um den Ohrdruck auszugleichen.
• Beim Abwärtslaufen sind Kinder meist motivierter. Wir machen es häufig so: Fahren mit der Gondel oder dem Sessellift hoch, drehen dort eine kleine Runde, und machen einfach den Abstieg zur Mittel- oder Talstation. Bringt deutlich weniger Gemaule als Bergauf.
• Einer der meiner Meinung nach wichtigsten Aspekte: Kleine Wanderwege wählen. Am schlimmsten sind Wege, die auf breiten steinigen Ziehwegen führen. Nichts zu sehen, keine spannenden Aspekte. Deutlich besser sind die schmalen Wanderwege, die über Stock und Stein, Wurzeln und Vorsprünge führen. Dort ist die Natur wilder und spannender. Fremde Blumen und große Hüpfer über Ameisenhaufen inklusive. Wer noch mehr Aufregung braucht, kann dunkle Wälder mit Abententeuer oder Märchengeschichten ummalen. So läuft es sich fast von allein.